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Posts Tagged ‘Geschichte’

Wer war Lord Lucan?

Thursday, May 20th, 2010

Lord Lucan oder Richard John Bingham ist wohl der bekannteste Fall von Vermissten Menschen in England.

Richard John Bingham wurde 1934 im Süden Englands geboren und hat mit 29 Jahren den Titel “Earl of Lucan” von seinem Vater geerbt. Er heiratete Veronica Mary Duncon und hatte 3 Kinder mit ihr.

Schatten mit Tasche (©iStockphoto.com/PeskyMonkey)Am 7. November 1974 wurde das Kindermädchen seiner Kinder – Sandra Rivett – ermordet aufgefunden und an wenig Stunden später verschwand Lord Lucan spurlos. Es gibt einige Theorien was geschehen sein soll und in wie weit er in diesen Mordfall verwickelt sein soll. Er wurde jedoch im Juni 1975 von einer Untersuchung durch Geschworene als Mörder von Frau Rivett deklariert.

Richard John Bingham wurde Ende 1992 für verschollen und 1999  für tot erklärt. Aber wer weiß, vielleicht lebt er heute mit 75 Jahren noch irgendwo auf der Welt und lässt es sich gut gehen.

Es gab einige Leute die behauptet haben, ihn gesehen zu haben. Zum Beispiel noch im selben Jahr nach seinem Verschwinden wollte ihn jemand in Australien gefunden haben, was sich als Irrtum herausstellte. So wie die anderen Sichtungen danach in Indien oder Neuseeland.

Was aber geblieben ist, ist der Mythos um ihn und damit verbunden eine Redewendung. In der englischen Umgangssprache redet man davon, wenn etwas verschwunden oder verloren ist “to do a Lord Lucan” zum Beispiel ” my keys have done a Lord Lucan” (zu Deutsch: “meine Schlüssel sind verschwunden”). Spaßhaft kann man das auch bei Menschen sagen, wenn jemand sich länger für eine Tätigkeit zurückgezogen hat “he’s/she’s done a Lord Lucan”.

In Deutschland wäre ein ähnliches Beispiel, wenn jemand Zigaretten holen ist und nicht mehr wieder kommt.

Chatham Historic Dockyard

Thursday, June 25th, 2009

Die Schiffswerft von Chatham ist wohl eine der ältesten in England.  Wie lange die Werft wirklich existiert ist nicht bekannt, aber Elizabeth I. hat der Werft am Anfang ihrer Regierungszeit den königlichen Auftrag erteilt und fortan wurden Kriegsschiffe gebaut. In den folgenden Jahren wuchs die Werft stetig und im Jahr 1618 wurde die Seilmacherei (Ropery) gebaut in der die Seile für alle gebauten Segelschiffe hergestellt wurden. Auf 32 Hektar Land wurden insgesamt 100 Gebäude erbaut, hauptsächlich zwischen 1704 – 1855. In dieser Werft wurden mehr als 130 Schiffe gebaut und mehrere U-Boote der Oberon-Klasse. Das berühmteste Kriegsschiff ist die HMS-Victory, Flagschiff von Admiral Nelson. Ein Modell dieses Schiffes ist im Dockyard zu sehen.

Chatham Historic Dockyard

Chatham Historic Dockyard

Heute kann man im Chatham Dockyard erleben wie im 18. Jahrhundert Schiffe gebaut, von der Planung bis zur Vollendung. Dies wird sehr anschaulich in vielen Schritten erklärt. “Puppen” zeigen in einem echten Hintergrund was in diesem Schritt gerade passiert. Eine Erklärung kommt durch Lautsprecher an den Stationen. Aber es gibt trotzdem einen Führer der vorneweg geht und zusätzlich noch etwas erzählt. Was ein bisschen schade ist, dass man dadurch, dass mehrere Gruppen gleichzeitig durchlaufen können, die Erklärungen der vorigen Schritte noch mithören kann, das kann etwas verwirrend sein. Ansonsten ist das sehr gut gemacht. Im Anschluss kann man von einigen Schiffen Modelle anschauen.

In einem eigenen Gebäude ist die Seilmacherei untergebracht. Es ist eine 1/4 Meile lang, damit auch sehr lange Seile hergestellt werden konnten. Die ursprünglichen Geräte sind noch vorhanden und ein Teil der Führung besteht darin, dass man ein Seil selbst herstellen darf. Vorher bekommt man noch erzählt wie die einzelnen Seile heißen von dünn nach dick. Hierzu braucht man 3-4 Leute die hinterher alle ein Stück des Seils mit nach Hause nehmen dürfen. Die Führung die ich miterlebt habe war sehr lebendig und interessant, würde ich jederzeit wieder teilnehmen.

HMS Ocelot

HMS Ocelot

Auch das U-Boot “Ocelot” das 1960 bis 1962 gebaut wurde ist ein Highlight des Besuchs gewesen. Es war spannend zu sehen wie eng es doch da drinnen zugeht obwohl das U-Boot so groß ist. Durch die einzelnen Räume kommt man nur durch relativ enge Luken durch die man sich am besten erst mit den Beinen durchschwingt. Manch ältere Menschen hatten bei der Führung ihre Problemchen. Vor dem Einstieg in das U-Boot hat der Führer uns extra vorher gewarnt, wir sollten auf unsere Köpfe achten und er dürfe uns nicht helfen um etwa durch die Luken zu kommen. Interessant zu sehen war welche Technik angewendet wurde zur Kommunikation, Antrieb usw und wie das Leben während der 3-Monatigen Fahrt gewesen sein muss.

HMS Gannet

HMS Gannet

Zwei andere Beispiele für Kriegsschiffe die in Chatham gebaut wurden sind die HMS Cavalier die 1944 und die HMS Gannet (ein Segelschiff) das 1878 gebaut wurde. Beide kann man besichtigen und mittels “Telefonhörern” auf englisch oder französisch die Geschichte des Schiffes erkunden.

Zu guter Letzt gibt es noch eine Ausstellung über die Geschichte der Rettungsboote in England. In einer großen Halle sieht man die ganz alten Boote bis zu den modernen. Während man sich die Rettungsboote ansieht hört man ständig Meeresrauschen und Stürme im Hintergrund.

Um Chatham Historic Dockyard zu besuchen sollte man sich einen Tag Zeit nehmen um alles sehen und erleben zu können. Die Eintrittskarten haben etwas was eher unüblich, aber ganz toll ist, nämlich sie sind 1 Jahr lang gültig. Das Personal ist sehr freundlich und geht auf Kinder ein. Im Shop gibt es viele nette Souveniers die man sich zur Erinnerung kaufen kann.


 

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