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Albert von Sachsen-Coburg und Gotha

Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha - ©iStockphoto.com/GeorgiosArtAlbert von Sachsen-Coburg und Gotha wurde 1819 in Coburg geboren. Er war der Sohn von Herzog Ernst I. und Prinzessin Louise von Gotha. Louise starb schon sehr früh, Albert war erst 5 Jahre alt. Mutter und Sohn wurden jedoch schon viel früher getrennt, da die Ehe der Eltern auseinander ging. Diesen frühen Verlust der Mutter hat ihn stark geprägt, auch sein Bruder Ernst litt sehr unter dem Tod der Mutter. Sein Vater hat dann seine um einige Jahre jüngere Nichte geheiratet.

Herzog Ernst I. kümmerte sich gut um die Erziehung und Ausbildung seiner Söhne und stellte ihnen Florschütz als Erzieher und Lehrer  zur Seite. Er wurde ihnen im Laufe der Jahre zum zweiten Vater und begleitete sie auch auf ihren Reisen. Albert entwickelte einen enormen Lerneifer, er wollte ein guter und nützlicher Mann werden. In seiner Jugend war er eher schüchtern und gehorsam,  setzte aber durchaus seine Meinung konsequent durch.

Leopold, König von Belgien war der Bruder von Herzog Ernst I und somit Onkel von Albert und Ernst. Onkel Leopold wollte gerne eine Verbindung zwischen seinen Neffen und Prinzessin Victoria von England schaffen. Dazu machten sie eine Reise nach London zu Victorias 17. Geburtstag. Prinzessin Victoria war sehr angetan von Albert, sein Interesse war jedoch noch nicht so groß an ihr. Die Brüder reisten dann mit Florschütz nach Brüssel wo sie in 10 Monaten eine Ausbildung und einen Einblick in die Staatswissenschaften und die Politik erhielten. Als König William IV von England starb bestieg Victoria den britischen Thron.

Drei Jahre nach dem ersten Treffen herrschte in England ein politisches Durcheinander und Leopold wollte, dass Victoria Albert und Ernst noch einmal trifft. So schickte Victoria eine Einladung an die beiden Brüder. Als Victoria Albert sah bewunderte sie ihn sehr. An den darauf folgenden Tagen verbrachten die beiden sehr viel Zeit miteinander und schließlich machte sie ihm einen Heiratsantrag. Am 10. Februar 1840 wurde dann Hochzeit gefeiert. Die Öffentlichkeit hat sich an der Heirat bzw. an Albert gestört, denn er war ein eher unbedeutender Prinz aus Deutschland und er war ihnen zu gebildet. Die Presse ließ kein gutes Haar an ihm.

Königin Victoria wollte ihn aus den Regierungsgeschäften heraus halten und später bei der Kindererziehung wurde er auch relativ ausgeschlossen. Albert und Victoria hatten aus diesen Gründen oft Streit. Bei der zweiten Schwangerschaft 1841 verhandelte Albert mit dem Premierminister – Sir Robert Peel – wegen einem Streit um die Anstellung neuer Hofdamen und bald erkannten auch andere Politiker wie Melbourne und Wellington was in Albert steckte. Die drei Politiker waren es schließlich die Victoria empfahlen, Albert als Privatsekretär einzusetzen. Im selben Jahr kam die Wende für Albert, er hatte sich mit Peel angefreundet, denn sie hatten viel gemeinsam, privat wie politisch und Peel hatte auch ein offenes Ohr für die deutschen Probleme, und wird als Gründer der modernen Polizei in England anerkannt.

Albert engagierte sich in sozialen Dingen, für die Victoria weniger zugänglich war.  So ließ er zum Beispiel Musterwohnungen bauen mit fließendem Wasser und Toiletten. Er hielt Reden in Industriegbieten, hat den Londoner Hafenarbeitern geholfen, ging auf Staatsbesuche und einiges mehr.  Auch das Verhältnis zu seinen insgesamt 9 Kindern wurde sehr gut, er verbrachte so viel Zeit wie möglich mit ihnen.

Am 1. Mai 1851 kam einer weiterer großer Schritt: Die Eröffnung der “Great Exhibition oder auch der Weltausstellung. Aus verschiedenen Bereichen wie Kunst, Wissenschaft und Industrie wurden bedeutende Erfindungen vorgestellt. Im Londoner Hyde Park wurde hierfür der Kristallpalast aus Metall und Glas gebaut. Dank neuer Möglichkeiten der Verkehrsmittel und die bessere Verständigung in verschiedenen Sprachen haben sich einige Länder an der Ausstellung beteiligt und es fand ein Austausch statt mit welchen Materialien gearbeitet wird, welche neuen Verfahren erfunden wurden und welche Märkte erschlossen werden konnten. Dies war wahrscheinlich Alberts größter Erfolg. Die nächste Weltausstellung fand in Paris statt und war schon um einiges größer, daher haben die einzelnen Länder eigene Pavillons bekommen. Und so ist die “Expo”, wie die Ausstellung nun heißt, bis heute geblieben.

Durch sein großes Engagement und Beraterfunktion von Victoria wurde er der heimliche Herrscher genannt. Seine Ehe mit Victoria war für Europas Adelskreise zum Vorbild geworden. Sie hat ihn abgöttisch geliebt, er konnte ihre Gefühle jedoch nicht in gleichem Maße erwidern, war aber doch zufrieden und meinte “der Himmel hätte ihn in keine schlechten Hände gegeben”.

Im Dezember 1861 ist er dann mit 42 Jahren aufgrund einer Krankheit auf Schloss Windsor gestorben.  Zum Gedenken an ihn wurde der “Royal Albert Hall” am Rande von Hyde Park gebaut, wo jedes Jahr der “Last Night of the Proms” stattfindet.  Durch sein großes Engagement und Leistung dem britischen Volk gegenüber hat er sich großes Ansehen erarbeitet und wurde nach seinem Tod nicht nur von Victoria schmerzlich vermisst.

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